Gemüsebrühe der Extraklasse

Gemüsebrühe: steht nie im Rampenlicht, arbeitet stets im Hintergrund, doch sie ist das Rückgrat vieler Rezepte!

Klare Gemüsebrühe mit verschiedenen Gemüsesorten

Brühwürfel oder Instant-Brühe sind keine gute Alternative zu einer handwerklich hergestellten echten Gemüsebrühe. Das, was wir als Instant-Produkt kaufen können, ist in den meisten Fällen eher gruselig als gut. Betrachtet man die Zutatenliste des Fertigpulvers, wird schnell klar, dass es dabei um eine möglichst kostengünstige Herstellung geht. Inhaltsstoffe wie Zucker, Aromastoffe, Zwiebelgranulat, Knoblauchextrakt, Palmfett und andere Zutaten sowie eine Menge Salz sind nicht das, was unter einer Gemüsebrühe zu verstehen ist. Bei einigen Herstellern ist zudem vermerkt, dass in dem Produkt auch Eier, Milch und/oder Soja enthalten sein können. Aus meiner Sicht sind das billige Füllstoffe, die in einer Gemüsebrühe absolut nichts zu suchen haben!

Eine Gemüsebrühe selber zu produzieren, ist kein großer Aufwand, und die Kochkreativität ist frei von Begrenzungen. Dieses Rezept lässt sich nach Belieben abwandeln, und es bleibt im Gegensatz zu den Fertigbrühen immer eine Gemüsebrühe der Extraklasse. Für eine jahreszeitenabhängige Brühe kann man sich am Blinde-Tomate-Saisonkalender orientieren.

Die Brühe kann auf Vorrat produziert werden. Wenn sie eingefroren wird, ist sie monatelang haltbar. In Schmorgerichten wie beispielsweise Gulasch kann anstatt Fleischbrühe Gemüsebrühe verwendet werden. Wenn das richtige Fleisch zum Schmoren verwendet wird, benötigt man keine Fleischbrühe, um den Geschmack zu verstärken. Die Gemüsebrühe bringt jedoch ein ganz besonderes Aroma in den Fleischgeschmack.

Schwierigkeitsgrad: Einfach

Benötigte Küchenutensilien

  1. Großer Kochtopf (mindestens 5 Liter)
  2. Sieb
  3. Küchenmesser
  4. Schneidebrett
  5. Schöpfkelle
  6. Gefrierbehälter

Zutaten

  • 250 Gramm geschälte Tomaten aus der Dose
  • 400 Gramm Knollensellerie
  • 400 Gramm Staudensellerie
  • 300 Gramm mehlig kochende Kartoffeln
  • 300 Gramm Champignons
  • 250 Gramm Karotten
  • 250 Gramm Pastinaken
  • 2 große rote Zwiebeln
  • 1 Stange Porree
  • 5 Zweige Thymian
  • 1 Zweig Rosmarin
  • 1 Bund Petersilie
  • 1 Teelöffel Koriandersaat
  • 1 Teelöffel Liebstöckel (getrocknet)
  • 1 Teelöffel Salz
  • 3 Gewürznelken
  • 1 Lorbeerblatt

Zubereitung

Anmerkung: Ich verwende Dosentomaten, da diese vollreif geerntet werden, in der Regel ohne Zusatzstoffe sind und zu jeder Jahreszeit eine gute Qualität haben.

  1. Kartoffeln, Knollensellerie, Karotten, Pastinaken und Zwiebeln schälen. Zwiebeln vierteln, alles andere in grobe Stücke schneiden.
  2. Wurzelende beim Staudensellerie abschneiden, Selleriestangen waschen und grob zerkleinern, die Blätter können mitverwendet werden.
  3. Champignons putzen und halbieren.
  4. Den Porree in kleine Stücke schneiden und die entstehenden Ringe gründlich waschen, da sich zwischen den Schichten oft Sand befindet.
  5. Kräuter abbrausen, Rosmarin und Thymian in ganzen Zweigen belassen, die Petersilie grob hacken.
  6. Alle Zutaten in einen ausreichend großen Topf oder auf zwei oder mehr Töpfe verteilen.
  7. So viel Wasser in den Topf füllen, dass alles gut bedeckt ist, und 90 Minuten leicht köcheln lassen. Zwischendurch prüfen, ob noch genügend Wasser vorhanden ist – das Gemüse sollte immer mit Wasser bedeckt sein.
  8. Nach 90 Minuten den Topf von der Herdplatte nehmen und abkühlen lassen.
  9. Die Brühe durch ein Sieb gießen und die fertige Gemüsebrühe portionsweise einfrieren.

Varianten und Zubereitungsideen

Für eine intensivere Brühe können weitere Gewürze wie Fenchelsamen oder Lorbeerblätter hinzugefügt werden. Die Zugabe von getrockneten Pilzen verstärkt das Aroma der Brühe.

Aufbewahrung

Die Brühe kann problemlos eingefroren werden und ist in Gefrierbehältern oder -beuteln bis zu 6 Monate haltbar.

Tipps zur Vermeidung häufiger Stolpersteine

Achte darauf, dass das Gemüse während des gesamten Kochvorgangs vollständig mit Wasser bedeckt bleibt, damit es gleichmäßig auskocht.

Verwendung von Resten

Die Gemüsereste können als Basis für eine Gemüsesuppe weiterverwendet oder püriert als dickere Basis für Eintöpfe genutzt werden.

Empfohlene Verwendung

Die Gemüsebrühe passt hervorragend zu Suppen, Eintöpfen, als Basis für Saucen oder als Flüssigkeitzugabe für Schmorgerichte wie beispielsweise Krautfleckerln.

Quellennachweis und Bildinformationen

📷 Grafische Elemente in diesem Beitrag: Idee Andreas Goerdes Umsetzung Señorita Inteligencia Artificial


🖋️ Niedergeschrieben von Andreas Goerdes – der Grob- und Feinschmecker

Über den Autor: Für gutes Essen war Andreas schon immer zu haben, konnte jedoch weder sehend und schon gar nicht nach seiner Erblindung kochen. Vor ein paar Jahren entdeckte er seine Leidenschaft fürs Kochen und meisterte die Kunst des Blindkochens durch unermüdliches Experimentieren. Anfangs war er zufrieden, wenn das Wasser nicht anbrannte 😉. Heute jedoch verblüfft er alle mit seinen Kochkünsten, und niemand ergreift mehr schreiend die Flucht, wenn Andreas am Herd steht. Kochen kann er inzwischen verdammt gut, – aber die Beitragsbilder, naja ...