italienisches Pfefferfleisch (Peposo)

Peposo – Ein Gedicht aus Geschmack, wo Rindfleisch die Hauptrolle in einem Theater von Wein und Pfeffer spielt!

Italienisches Pfefferfleisch im rustikalem Tongefäß

Wie bei allen Rezepten gibt es auch das italienische Pfefferfleisch (Peposo, auch peposo alla l’imprunetina oder peposo alla fornacina) in zahllosen Varianten. Mein Rezept kommt mit sehr wenigen Zutaten aus und schmeckt fantastisch.
Ursprünglich kommt das Gericht aus der toskanischen Gemeinde Impruneta, die zur Metropolitanstadt Florenz gehört. Das Schmorgericht wurde schon im 15. Jahrhundert zubereitet. Fornacini (Ziegelbrenner), die für die florentinischen Kathedrale die Ziegel brannten, bereiteten dieses Gericht zu. Dazu schichteten sie Rindfleisch abwechselnd mit Pfeffer, Knoblauch und Salz in Tontöpfe, gossen Rotwein hinzu und ließen das Fleisch einige Stunden schmoren.
Mein Rezept ist etwas abgewandelt: es bekommt eine Goerdische Rezepturveränderung. Vor ein paar hundert Jahren wurde das Fleisch nicht angebraten, sondern nur geschmort – ich brate es vorher an, um Röststoffe zu erhalten und die Tomaten, finde ich, bringen einen super Geschmack an das Gericht.
Wer näher beim Original-Peposo bleiben möchte, der verzichtet einfach auf das Anbraten und die Tomaten.
Falls du keinen römertopf hast, kannst du auch einen Bratentopf verwenden und die Tomaten.

Zutaten

  • 1 kg Rinderwade
  • 3 Esslöffel Olivenöl
  • 1 Dose Cocktailtomaten (400 ml)
  • 200 ml Chianti
  • 3- 6 Knoblauchzehen je nach Geschmack)
  • 1 Esslöffel grob geschroteter schwarzer Pfeffer
  • 2 Teelöffel Rosmarinnadeln
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 Gewürznelke
  • grobes Meersalz

Zubereitung

Römertopf eine viertel Stunde wässern.
Rindfleisch mit einem scharfen Messer in etwa 3 cm große würfel schneiden.
Öl in einem Topf erhitzen und das Fleisch scharf anbraten.
Cocktailtomaten abtropfen lassen. Ich empfehle Dosentomaten zu verwenden, da diese vollreif geerntet werden und deshalb einen vollmundigen Tomatengeschmack entwickelt haben.
Knoblauchzehen schälen.
Rosmarinnadeln mörsern
Pfefferkörner schroten, am besten mit einer Gewürzreibe oder mit einer Pfeffermühle grob mahlen. Du kannst die Pfefferkörner auch mörsern, ist allerdings ziemlich kraftaufwendig.
Das Fleisch schichtweise mit den Tomaten, geschroteten Pfeffer, Rosmarinnadeln und etwas Salz in den Römertopf füllen. Die Gewürznelke, das Lorbeerblatt und die Knoblauchzehen gibst du am besten in eine Gewürzkugel, da diese vor dem Servieren entfernt werden müssen.
Je 100 ml Wasser und Rotwein darüber gießen.
Deckel auf den Römertopf geben und bei 180° bei Ober- / Unterhitze im unterem Drittel im Backofen ungefähr 3 Stunden garen lassen.
Hin und wieder prüfen ob sich noch Flüssigkeit im Topf befindet und ggf. zu gleichen Teilen Rotwein und Wasser nachgießen.
Wenn das Fleisch weich genug ist, den Deckel vom Römertopf nehmen und weitere 15 – 30 Minuten im Ofen lassen, damit die Sauce etwas eindicken kann. Darauf achten, dass das Fleisch nicht anbrennt – ab und zu umrühren.
Mit Brot und Salat servieren.

Quellennachweis und Bildinformationen

📷 Grafische Elemente in diesem Beitrag: Idee Andreas Goerdes Umsetzung Señorita Inteligencia Artificial


🖋️ Niedergeschrieben von Andreas Goerdes – der Grob- und Feinschmecker

Über den Autor: Für gutes Essen war Andreas schon immer zu haben, konnte jedoch weder sehend und schon gar nicht nach seiner Erblindung kochen. Vor ein paar Jahren entdeckte er seine Leidenschaft fürs Kochen und meisterte die Kunst des Blindkochens durch unermüdliches Experimentieren. Anfangs war er zufrieden, wenn das Wasser nicht anbrannte 😉. Heute jedoch verblüfft er alle mit seinen Kochkünsten, und niemand ergreift mehr schreiend die Flucht, wenn Andreas am Herd steht. Kochen kann er inzwischen verdammt gut, – aber die Beitragsbilder, naja ...