Dill (Anethum graveolens)

Ob frisch oder getrocknet – ein vielseitiges Kraut das von Suppenüber Eingelegtes bis Marinaden alles veredelt!

detaillierte Darstellung eines Dillzweiges

Dieser Beitrag ist ausschließlich dem Thema Dill in der Kochkunst gewidmet. Genieße eine kulinarische Reise mit meinen Rezeptideen, die dich mit Aromen und Ideen inspirieren kann. Lass dich von den zahlreichen Anwendungsbereichen von Dill überraschen und genieße sein charakteristisches Aroma. Lernen Sie mehr über die Botanik, Geschichte und Verbreitung dieser faszinierenden Gewürzpflanze kennen.

Verwendung von Dill in der Küche

  • Dill verleiht Fischgerichten, insbesondere Lachs und Forelle, ein frisches, aromatisches Profil.
  • Eingemachtes, darunter Gurken und andere Gemüsesorten, gewinnt durch Dill an Geschmackstiefe.
  • Dill harmoniert ausgezeichnet mit Kartoffelgerichten, von Salaten bis hin zu Pellkartoffeln.
  • In Suppen und Eintöpfen, besonders in solchen mit einer klaren Brühe, unterstreicht Dill die anderen Aromen.
  • Frischer Dill auf Frischkäse oder als Garnitur auf diversen Aufstrichen bereichert Brotzeit und Snacks.
  • Unverzichtbar in Gurkensalaten, ergänzt die knackige Frische der Gurken mit einer feinen, herben Note.
  • Wird in Dressings, Dips und Soßen verwendet, perfekt für Kräuterquarks oder Joghurtdips.
  • Als Garnitur, um Speisen nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch aufzuwerten, bietet einen frischen, grünen Akzent.

Inspirierende Rezepte mit Dill

Lachs mit Dill-Honig-Glasur

Die Verwendung von Dill in der Küche reicht weit über die traditionelle Garnierung hinaus, wie das Rezept für Lachs mit Dill-Honig-Glasur eindrucksvoll beweist. Diese Zubereitung kombiniert die frischen, leicht süßlichen Noten des Dills mit der natürlichen Süße von Honig, um ein harmonisches Geschmacksprofil zu schaffen, das den Lachs perfekt ergänzt. Die Glasur wird durch eine Mischung aus fein gehacktem Dill, Honig, etwas Olivenöl, und einem Spritzer Zitronensaft hergestellt. Der Lachs wird zunächst bei mittlerer Hitze gebraten, bis er fast durchgegart ist, und dann mit der Dill-Honig-Mischung bestrichen. Ein kurzes Finish unter dem Grill karamellisiert die Glasur leicht und intensiviert die Aromen.

Dillkartoffeln mit Crème Fraîche

Dillkartoffeln mit Crème Fraîche stellen eine einfache, doch geschmackvolle Beilage dar, die die aromatische Vielseitigkeit von Dill unterstreicht. Für dieses Rezept werden kleine, festkochende Kartoffeln gewählt, die in Salzwasser gekocht und anschließend mit einer Mischung aus fein gehacktem Dill, Crème Fraîche, Salz und Pfeffer vermengt werden. Der frische Dill verleiht den Kartoffeln eine herb-frische Note, die durch die säuerlich-cremige Textur der Crème Fraîche ausgeglichen wird. Dieses Gericht zeigt, wie Dill nicht nur als Gewürz, sondern auch als Hauptakteur in der geschmacklichen Gestaltung eines Gerichts fungieren kann, indem er eine Brücke zwischen den erdigen Aromen der Kartoffeln und der Frische der Crème Fraîche schlägt.

Gurken-Dill-Salat mit Joghurtdressing

Der Gurken-Dill-Salat mit Joghurtdressing ist ein Beispiel für die Anwendung von Dill in kalten Gerichten und Salaten, wo er für eine erfrischende Geschmacksnote sorgt. Dieser Salat besteht aus dünn geschnittenen Gurken, die mit einem Dressing aus Naturjoghurt, fein gehacktem Dill, einem Hauch Knoblauch, Zitronensaft, Salz und Pfeffer vermengt werden. Die Kombination der kühlenden Wirkung der Gurken mit dem frischen, leicht süßlichen Geschmack des Dills und der cremigen Textur des Joghurts ergibt ein leichtes, aber geschmacklich komplexen SalatEs demonstriert die Fähigkeit von Dill, sich in kalten Zubereitungen zu behaupten und eine geschmackliche Tiefe zu verleihen, die das Gesamtaroma des Salats bereichert.

Sensorische Eigenschaften von Dill


Aroma von Dill

Dill zeichnet sich durch sein unverkennbar frisches und leicht süßliches Aroma aus, das oft mit einer zitronigen Note verglichen wird. Diese charakteristische Duftkomponente verdankt Dill ätherischen Ölen wie Carvon und Limonen, die für ihren intensiven Geruch bekannt sind. Das Aroma von Dill ist prägnant und trägt wesentlich zum Geschmacksprofil von Gerichten bei, in denen es verwendet wird.

Geschmack von Dill

Der Geschmack von Dill ist ebenso markant wie sein Aroma. Er bietet eine harmonische Mischung aus einer leicht süßen Grundnote mit einer herb-frischen Komponente. Wenn Dill überdosiert wird, dominiert sein Aroma andere Zutaten sehr stark.

Zusammensetzung von Dill

Dill ist reich an verschiedenen bioaktiven Verbindungen und Nährstoffen. Es enthält eine Vielzahl von ätherischen Ölen, darunter Carvon, das für das charakteristische Dillaroma verantwortlich ist, sowie Limonen, Alpha-Pinen und Myrcen. Diese Komponenten tragen nicht nur zum Aroma und Geschmack bei, sie besitzen auch antimikrobielle Eigenschaften. Des Weiteren enthält Dill wichtige Vitamine und Mineralstoffe, darunter Vitamin A, Vitamin C, und Folsäure sowie Mineralien wie Kalzium, Eisen und Magnesium.

Nährwerte von Dill

100 Gramm frischer Dill enthalten etwa 43 Kalorien, 3,5 Gramm Protein, 1,1 Gramm Fett und 6,3 Gramm Kohlenhydrate inklusive 2,8 Gramm Ballaststoffe.

Dill: Frisch versus Getrocknet

Beim Thema Dill scheiden sich die Geister: Sollte man ihn frisch verwenden oder tut es auch die getrocknete Variante? Beide Formen haben ihre Daseinsberechtigung, je nach Anwendungszweck. Wer experimentierfreudig ist, kann auch beide Formen kombinieren, um den perfekten Dill-Geschmack für seine Gerichte zu finden.

Frischer Dill zeichnet sich durch sein intensives Aroma und seine leuchtend grüne Farbe aus. Er verleiht Gerichten eine frische, sommerliche Note und ist besonders in der skandinavischen und osteuropäischen Küche beliebt. Ideal ist frischer Dill für Salate, Soßen und als Garnitur, da seine feinen Fiederblätter nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch Akzente setzen.

Getrockneter Dill ist länger haltbar und kann außerhalb der Dillsaison eine praktische Alternative sein. Sein Geschmack ist konzentrierter, allerdings verliert er im Trocknungsprozess einen Teil seiner Nuancen. Für Eintöpfe, Schmorgerichte oder in der Einmachküche, wo Dill langsam sein Aroma abgeben soll, ist die getrocknete Form gut geeignet. Die Intensität des getrockneten Dills variiert stark, daher ist beim Würzen Vorsicht geboten, um Gerichte nicht zu überwürzen.

Sortenvielfalt und Varietäten von Dill

  • Delikat: Diese Sorte zeichnet sich durch ihr üppiges, dichtes Laub aus und ist bekannt für ihre hohe Blatt- und Samenerträge. Sie erreicht eine Höhe von etwa 25-60 cm und eignet sich hervorragend für den Anbau in Behältern.
  • Dukat (auch bekannt als Tetra): Dukat ist eine dänische Sorte, die langsamer zum Schießen neigt als andere Dilltypen. Mit einem intensiven Aroma ist sie besonders für die Blatternte gedacht und erreicht eine Höhe von ca. 30-60 cm.
  • Elephant: Eine spät blühende Sorte, die langsam zum Schießen neigt, was eine längere Erntesaison ermöglicht. Sie wächst bis zu einer Höhe von ca. 120 cm und hat mild schmeckende Blätter.
  • Fernleaf: Eine preisgekrönte Zwergsorte, ideal für den Anbau in Containern oder kleinen Kräutergärten, mit einer Höhe von bis zu 45 cm und einem buschigen, farnähnlichen Aussehen.
  • Greensleeves: Eine bolting-resistente Sorte mit einer Fülle von dunkelgrünen Blättern und einem süßen, milden Geschmack. Sie erreicht eine kompakte Höhe von ca. 76 cm.
  • Hera: Eine langsam schießende Sorte mit dunkelgrünen, fast blauen Blättern, geeignet für den Containeranbau und erreicht eine Höhe von 30-45 cm.
  • Herkules: Bekannt für ihre eindrucksvolle Höhe von bis zu 90 cm, produziert sie große Blütenköpfe und ist langsam zum Schießen.
  • Mammoth Long Island: Eine große Sorte, die durchschnittlich ca. 90 cm hoch wächst und für ihre großen, aromatischen Blätter bekannt ist.
  • Superdukat: Eine ertragreiche Sorte, die langsam blüht und deren üppiges Laub einen hohen Ölgehalt und ein intensives Aroma besitzt. Kann bis zu 150 cm hoch werden.
  • Teddy: Eine Zwergsorte mit dichtem Laub und breiten Spitzen in aufrechter Form, ideal für den Containeranbau, mit einer Reifezeit von 45-55 Tagen.
  • Vierling: Eine Erbstücksorte mit dunkelblauen Blättern und dicken Stielen, die langsam zum Schießen neigt, und erreicht eine Höhe von ca. 90-150 cm.

Botanik: Anethum graveolens

Dill (Anethum graveolens), ein Mitglied der Familie Apiaceae (Sellerie-Familie), ist eine einjährige Pflanze, die ursprünglich aus Nordafrika, dem Iran und der Arabischen Halbinsel stammt, jedoch weit verbreitet in Eurasien angebaut wird. Seine Blätter und Samen werden als Gewürz zur Aromatisierung von Speisen verwendet. Die Pflanze erreicht eine Höhe von durchschnitttlich 0,45 bis 1,50 m) und entwickelt sich aus einer Pfahlwurzel ähnlich einer Karotte. Die Stängel sind schlank und hohl, die Blätter fein geteilt, zart und weich, mit einer alternierenden Anordnung entlang der Stängel. Die Blattsegmente sind 1–2 mm breit, etwas breiter als die ähnlichen Blätter des Fenchels, jedoch härter in der Textur.

In heißen oder trockenen Wetterbedingungen bilden sich kleine weiße bis gelbe duftende Blüten in kleinen Schirmblüten mit einem Durchmesser von 2,5– 9 cm) aus einem langen Stiel. Die aus getrockneten Früchten entstehenden Samen sind 4–5 mm lang und 1 mm dick, gerade bis leicht gekrümmt mit einer längs gerippten Oberfläche.

Für den erfolgreichen Anbau benötigt Dill warme bis heiße Sommer mit hohem Sonnenlichtanteil; selbst partieller Schatten reduziert den Ertrag erheblich. Die Pflanze bevorzugt reiche, gut durchlässige Böden. Die Samen werden geerntet, indem die Blütenköpfe abgeschnitten werden, wenn die Samen zu reifen beginnen. Die Blütenköpfe werden in einem Papierbeutel in einem warmen, trockenen Ort zum Trocknen für eine Woche gelassen, wodurch die Samen leicht von den Stielen getrennt werden können.

Die Pflanze ist bekannt dafür, dass sie in einigen Regionen, in denen die Schwarze Schwalbenschwanzraupe vorkommt, von dieser gefressen wird, weshalb sie manchmal in Schmetterlingsgärten integriert wird.

Dill zeichnet sich durch sein feines, fadenartiges Blattwerk aus, das in feine, fadenähnliche Segmente geteilt ist. Diese Pflanze, die in voller Sonne am besten gedeiht, ist sowohl für ihre aromatischen Blätter als auch für ihre Samen bekannt, die eine Vielzahl von Gerichten geschmacklich bereichern. Die gelben Blüten erscheinen in großen, abgeflachten, zusammengesetzten Schirmblüten, gefolgt von aromatischen Samen. Obwohl die Blätter getrocknet oder eingefroren werden können, ist ihr Geschmack frisch aus dem Garten am besten.

In der Kultivierung schätzt Dill ein kühles Sommerklima und konstante Bodenfeuchtigkeit. Die Pflanze neigt zum Schossen, wenn die Bedingungen trocken bleiben. Direktsaat im Freien ist üblich, da die Sämlinge schwer zu verpflanzen sind. Eine wiederholte Aussaat alle zwei Wochen bis zum Frühsommer verlängert die Erntezeit frischer Blätter. In einigen Regionen kann sich Dill selbst aussäen und im Frühjahr neue Pflanzen produzieren.

Etymologie von Dill

Die etymologischen Wurzeln des Wortes "Dill" und seiner verwandten Begriffe lassen sich in den meisten germanischen Sprachen finden, allerdings ist seine genaue Herkunft unbekannt. Der Gattungsname Anethum stammt aus dem Lateinischen, das wiederum das griechische Wort ἄνῑσον / ἄνησον / ἄνηθον / ἄνητον übernimmt, welches sowohl "Dill" als auch "Anis" bedeutete. Im Laufe der Zeit entwickelten sich die Bezeichnungen so, dass 'anīsum' hauptsächlich für Anis und 'anēthum' für Dill verwendet wurde. Diese lateinischen Begriffe sind die Quelle der Namen für Dill in den westromanischen Sprachen wie "anet", "aneldo" und auch des veralteten englischen "anet".

Geschichte von Dill

Dill hat eine lange Geschichte und wurde bereits im Grab des ägyptischen Pharaos Amenhotep II. um 1400 v. Chr. gefunden. Auch in der griechischen Stadt Samos im 7. Jahrhundert v. Chr. war Dill bekannt und wurde in den Schriften von Theophrastus (371–287 v. Chr.) erwähnt. In der griechischen Mythologie wurde der Dill ursprünglich als junger Mann namens Anethus dargestellt, der in die Pflanze verwandelt wurde.

Quellennachweis und Bildinformationen

📷 Grafische Elemente in diesem Beitrag: Idee Andreas Goerdes Umsetzung Señorita Inteligencia Artificial


🖋️ Niedergeschrieben von Andreas Goerdes – der Grob- und Feinschmecker

Über den Autor: Für gutes Essen war Andreas schon immer zu haben, konnte jedoch weder sehend und schon gar nicht nach seiner Erblindung kochen. Vor ein paar Jahren entdeckte er seine Leidenschaft fürs Kochen und meisterte die Kunst des Blindkochens durch unermüdliches Experimentieren. Anfangs war er zufrieden, wenn das Wasser nicht anbrannte 😉. Heute jedoch verblüfft er alle mit seinen Kochkünsten, und niemand ergreift mehr schreiend die Flucht, wenn Andreas am Herd steht. Kochen kann er inzwischen verdammt gut, – aber die Beitragsbilder, naja ...