Basilikum (Ocimum basilicum)

Der grüne König der Gewürze, der mit süßer Anmut und würziger Autorität regiert!

Üppiger Basilikumstrauch in einem steingrauen, bauchigen Tontopf.

Basilikum ist ein vielseitiges Kraut, das Tomatengerichte, Pesto, Suppen und Fleischgerichte verfeinert. Es bietet frische und aromatische Noten, passt zu Pizza, Desserts und Getränken, und kann in Öl oder Essig eingelegt werden.

Verwendung von Basilikum in der Küche

  • Frischer Basilikum veredelt Tomatengerichte, etwa in einem klassischen Caprese-Salat.
  • Er ist unverzichtbar in Pesto Genovese, kombiniert mit Pinienkernen, Parmesan, Knoblauch und Olivenöl.
  • In Suppen und Eintöpfen, wie der Minestrone, sorgt Basilikum für eine frische, aromatische Note.
  • Getrockneter Basilikum passt gut zu Pizza, Saucen und diversen Fleischgerichten.
  • Für ein Aroma-Upgrade: Basilikumblätter in Olivenöl einlegen oder als Basis für aromatisierte Essige verwenden.
  • In der experimentellen Küche findet Basilikum Anwendung in Desserts, z.B. in Sorbets oder als Bestandteil eines Zitronen-Basilikum-Kuchens.
  • Auch in Getränken, wie Limonaden oder Cocktails, bietet es eine erfrischende Variation.
  • Gefroren in Eiswürfeln, bereichert es kalte Getränke optisch und geschmacklich.
  • Als Garnierung nicht nur dekorativ, sondern auch geschmacksverstärkend.

Inspirierende Rezepte mit Basilikum

Basilikum-Erdbeer-Sorbet

Die Kombination aus süßen Erdbeeren und frischem Basilikum im Sorbet bietet eine innovative Geschmackserfahrung. Die Zubereitung beginnt mit der Verarbeitung frischer, reifer Erdbeeren zu einer glatten Masse, gefolgt von der Zugabe von fein gehacktem Basilikum, das für eine aromatische Note sorgt. Zucker und Zitronensaft werden nach Geschmack hinzugefügt, um Süße und Säure auszugleichen. Die Mischung wird dann in einer Eismaschine bis zur gewünschten Konsistenz gerührt. Dieses Sorbet zeichnet sich durch seine leuchtende Farbe und das Zusammenspiel von Süße und Kräuterfrische aus.

Sensorische Eigenschaften von Basilikum


Aroma von Basilikum

Basilikum zeichnet sich durch ein charakteristisch würziges Aroma aus, das sowohl frische als auch leicht pfeffrige Noten umfasst. Dieses Aroma verdankt Basilikum seinen ätherischen Ölen, insbesondere Linalool, das für seinen blumigen Duft bekannt ist, sowie Eugenol, das zu einer gewürznelkenähnliche Note beiträgt. Diese ätherischen Öle variieren in ihrer Zusammensetzung zwischen verschiedenen Basilikumsorten, was zu einer Vielfalt an Aromaprofilen führt, von süßlich mild bis intensiv würzig.

Geschmack von Basilikum

Der Geschmack lässt sich als eine harmonische Mischung aus Süße, Würze und einer leichten Bitterkeit beschreiben. Diese Geschmacksdimensionen sind das Ergebnis der komplexen Interaktion zwischen den ätherischen Ölen und anderen bioaktiven Verbindungen wie Flavonoiden und Phenolsäuren im Basilikum. Diese Stoffe tragen nicht nur zum Geschmacksprofil bei, sondern besitzen auch antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften.

Zusammensetzung von Basilikum

Basilikum ist reich an verschiedenen bioaktiven Verbindungen, die seine sensorischen Eigenschaften unterstreichen. Zu den Hauptkomponenten gehören ätherische Öle wie Linalool, Eugenol und Methylchavicol, die für das Aroma verantwortlich sind. Daneben enthält Basilikum eine Reihe von Antioxidantien, darunter Flavonoide wie Orientin und Vicenin, sowie Phenolsäuren, die zur Neutralisierung freier Radikale beitragen können. Vitamine (vor allem Vitamin K und Vitamin A) und Mineralstoffe (wie Kalium, Eisen und Calcium) ergänzen das ernährungsphysiologische Profil von Basilikum.

Nährwerte von Basilikum

Auf 100 Gramm enthält Basilikum etwa 23 Kalorien, 2,65 Gramm Eiweiß, 0,64 Gramm Fett und 2,7 Gramm Kohlenhydrate, einschließlich Ballaststoffe.

Basilikum: Frisch versus Getrocknet

Basilikum zählt zu den aromatischsten Kräutern in der kulinarischen Welt. Die Entscheidung zwischen frischem und getrocknetem Basilikum kann das Geschmacksprofil eines Gerichts wesentlich beeinflussen. Während frischer Basilikum mit seinem lebhaften, fast pfeffrigen Aroma besticht, bietet getrockneter Basilikum eine konzentriertere, wenngleich etwas mildere Note.

Frischer Basilikum fügt Salaten, Pesto und Saucen eine unvergleichliche Frische hinzu, die oft im Mittelpunkt des Geschmackserlebnisses steht. Im Kontrast dazu ist getrockneter Basilikum ideal für langsam gekochte Gerichte, bei denen er über einen längeren Zeitraum hinweg sein volles Aroma entfalten kann.

Frischer und getrockneter Basilikum kann nicht 1:1 gegeneinander ausgetauscht werden. Generell gilt die Regel, dass ein Teelöffel getrockneter Basilikum der Menge von einem Esslöffel frischem Basilikum entspricht.

Sortenvielfalt und Varietäten von Basilikum

  • Pesto Perpetuo: Charakteristisch für sein weiß panaschiertes Laub, kann bis zu 70 cm hoch wachsen und ist mehrjährig bei richtiger Überwinterung.
  • Zitronenbasilikum: Bekannt für sein charakteristisches Zitronenaroma mit flachen, kleineren Blättern als herkömmliches Basilikum.
  • Thai-Basilikum: Variante mit Anisgeschmack und -geruch, beliebt in der asiatischen Küche.
  • Tulsi (Ocimum tenuiflorum): Auch als Heiliges Basilikum bekannt, mehrjährig, nicht winterhart, mit würzigem, pfeffrigem und süßlichem Geschmack.
  • Aristotle: Kompakter und polsterförmiger Wuchs, etwa 20 cm groß, intensiver Duft nach Gewürznelken.
  • African Blue: Robust und ausdauernd, rotgeaderte Blätter, bis zu 100 cm hoch.

Botanik: Ocimum basilicum

Basilikum (Ocimum basilicum), auch bekannt als Königskraut, ist eine krautige Pflanze aus der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae). Die Pflanze erreicht typischerweise eine Höhe von 15 bis 60 cm und wächst meist buschig. Sie wird vorwiegend einjährig kultiviert, kann jedoch unter optimalen Bedingungen länger überleben. Die Stängel sind charakteristisch vierkantig und verzweigen sich häufig.

Blätter

Die Blätter des Basilikums sind oval bis lanzettlich, meist glänzend und glatt. Sie weisen eine saftgrüne Farbe auf, die auf der Unterseite etwas heller sein kann. Die Blätter sind etwa 3 bis 6 cm lang und 1 bis 3 cm breit. Sie sind gegenständig an den Stängeln angeordnet und besitzen eine ausgeprägte Blattaderung. Beim Zerreiben der Blätter entfaltet sich ein intensiver, charakteristischer Duft, der an eine Mischung aus Anis und Nelken erinnert.

Stängel

Die Stängel sind vierkantig und weisen eine grüne bis leicht rötliche Färbung auf, die sich bei älteren Stängeln verstärken kann. Sie sind glatt und oft leicht behaart. Die Stängel wachsen aufrecht und verzweigen sich vielfach, was der Pflanze ihr buschiges Erscheinungsbild verleiht.

Blüten

Die Blüten des Basilikums sind klein, meist weiß oder rosa und bilden quirlförmige Blütenstände. Jede Blüte besteht aus einer zweilippigen Krone, wobei die obere Lippe in zwei und die untere Lippe in drei Lappen geteilt ist. Die Blüten erscheinen von Juni bis Oktober und werden vorwiegend durch Insekten bestäubt.

Früchte und Samen

Nach der Blüte bildet Basilikum kleine, trockene Früchte, die jeweils vier schwarze Samen enthalten. Die Samen sind etwa 1 bis 2 mm lang und oval geformt. Sie können nach der Ernte getrocknet und für die Aussaat im nächsten Jahr verwendet werden.

Wurzelsystem

Das Wurzelsystem des Basilikums besteht hauptsächlich aus einer Pfahlwurzel, die zahlreiche Seitenwurzeln bildet. Diese Struktur ermöglicht es der Pflanze, effizient Nährstoffe und Wasser aufzunehmen, und sorgt für eine gute Verankerung im Boden. Basilikum bevorzugt gut durchlässige, lockere Böden.

Standort und Anbaubedingungen

Basilikum gedeiht am besten in gut durchlässigen, nährstoffreichen Böden mit einem pH-Wert zwischen 6,5 und 7,2. Die Pflanze bevorzugt volle Sonneneinstrahlung und warme Temperaturen über 12 °C. Unter 10 °C leidet die Pflanze erheblich. Basilikum benötigt eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit, verträgt jedoch keine Staunässe. Die Pflanze ist empfindlich gegenüber Frost und sollte daher erst nach den letzten Frösten ins Freiland gesetzt werden.

Zum Schutz vor Schädlingen wie Schnecken und Blattläusen kann eine regelmäßige Kontrolle und gegebenenfalls der Einsatz von biologischen Schädlingsbekämpfungsmitteln notwendig sein. Für eine optimale Entwicklung empfiehlt sich die Anzucht in Töpfen oder Saatbeeten, bevor die jungen Pflanzen ins Freiland gesetzt werden.

Etymologie von Basilikum

Der Name „Basilikum“ leitet sich vom griechischen Wort „basileus“ ab, das „König“ bedeutet. Der botanische Name Ocimum basilicum stammt vom griechischen Wort „Okimon“, das „Geruch“ bedeutet, und von „basilikon“, welches „königlich“ oder „königliches Kraut“ bedeutet. Diese Bezeichnung unterstreicht den hohen Wert, den die alten Griechen dieser Pflanze beimaßen, indem sie sie als „Kraut der Könige“ bezeichneten.

Historische Entwicklung

Basilikum hat eine lange Geschichte, die bis zu 5.000 Jahre zurückreicht. Ursprünglich in Indien beheimatet, verbreitete sich die Pflanze entlang der Handelsrouten nach Afrika und Europa. In der Antike nutzten die Ägypter Basilikum für die Einbalsamierung; in Indien galt es als heilige Pflanze mit übernatürlichen Kräften. In der griechischen und römischen Kultur diente Basilikum als Nahrungsmittel und Heilpflanze. Während des Mittelalters und der Renaissance erlangte Basilikum in Europa große Bedeutung, besonders in Italien, wo es als wesentliche Zutat für Pesto bekannt wurde.

Verwandte Wörter

In vielen Sprachen existieren verwandte Begriffe für Basilikum. Im Lateinischen lautet der Begriff „basilicum“, im Französischen „basilic“, im Italienischen „basilico“ und im Spanischen „albahaca“. Diese Bezeichnungen sind etymologisch mit dem griechischen Ursprung verbunden und tragen die Bedeutung des königlichen oder wertvollen Krauts.

Regionale Unterschiede

Die Namen und Varietäten des Basilikums unterscheiden sich weltweit. In Thailand ist „Thai-Basilikum“ (Ocimum basilicum var. thyrsiflora) weit verbreitet; in Vietnam ist „Süßes Basilikum“ eine häufige Zutat. In Indonesien wird „Lemon Basil“ (Ocimum basilicum var. citriodora) verwendet, das als „kemangi“ bekannt ist und oft roh zu Gerichten serviert wird.

Verwendung in der Literatur

Basilikum findet häufig Erwähnung in historischen Texten und literarischen Werken. Im Mittelalter wurde es beispielsweise für Exorzismen genutzt und galt als Wundermittel gegen Pest und körperliche Schwäche. In Giovanni Boccaccios „Decameron“ wird Basilikum ebenfalls erwähnt.

Quellennachweis und Bildinformationen

📷 Grafische Elemente in diesem Beitrag: Idee Andreas Goerdes Umsetzung Señorita Inteligencia Artificial


🖋️ Niedergeschrieben von Andreas Goerdes – der Grob- und Feinschmecker

Über den Autor: Für gutes Essen war Andreas schon immer zu haben, konnte jedoch weder sehend und schon gar nicht nach seiner Erblindung kochen. Vor ein paar Jahren entdeckte er seine Leidenschaft fürs Kochen und meisterte die Kunst des Blindkochens durch unermüdliches Experimentieren. Anfangs war er zufrieden, wenn das Wasser nicht anbrannte 😉. Heute jedoch verblüfft er alle mit seinen Kochkünsten, und niemand ergreift mehr schreiend die Flucht, wenn Andreas am Herd steht. Kochen kann er inzwischen verdammt gut, – aber die Beitragsbilder, naja ...